Sektion Foto und Film
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LINZ AG Sport

Sektion Foto&Film

Text von Birgit Gantze

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Tag 1: Nach kurzweiliger Anreise mit Zug und Flugzeug kamen wir gut in Thessaloniki an. Lange mussten wir auf den Shuttle zu unserer Autovermietung warten, aber auch das tat unserer guten Laune keinen Abbruch. Nach guten zwei Stunden (!) saßen wir endlich in unseren flotten Jeeps und machten uns sogleich auf erste Motivsuche im Axios Delta-Nationalpark. Die atemberaubende Wolkenstimmung war einladend und wir wollten den restlichen Tag fotografisch ausnutzen.

Erste Eindrücke wurden gesammelt, die Ruhe hat uns gleich in ihren Bann gezogen. Das Einzige was man hier zu hören bekommt, sind Kormorane und Möwen.   

Zum Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg zum Hotel, um einzuchecken. Der Hunger war schon recht groß, als wir abends in einem kleinen Lokal („Gyrovoli“) essen gingen.  Das Lokal war klein, die Portionen umso größer und das typisch griechische Essen hervorragend! Zurück im Hotel ließen wir den ersten Tag unserer Reise noch an der Hotelbar ausklingen.

Tag 2: Und schon wird aus der Fotoreise eine regelrechte Abenteuerreise! Die Gegend im Axios Delta ist nicht übermäßig besucht, es ist ein richtiger Geheimtipp. Es kommen kaum Menschenseelen hierher, außer die Fischer, die in ihren Hütten eine kleine Werkstatt für ihre Fischerboote eingerichtet haben. Dementsprechend sind die Schotterpisten, die man vorfindet, in Zuständen, wie die Natur sie hinterlässt. Sprich: wenn es geregnet hat, sind die Pisten eine Mischung aus Schlammlöchern und tiefen Fahrrinnen. Und da es Wochen zuvor heftig geregnet hat, wurde der Allrad unserer Jeeps auf eine harte Probe gestellt.  Der Ouzo wurde danach gerne getrunken. Der Tag verlief sehr erfolgreich, unsere Kameras glühten, die Akkus wurden leer. Viele Fischerboote lagen schaukelnd vor uns, hunderte Flamingos stolzierten in der goldenen Abendsonne. Nach dem tollen Abendessen in der urigen Taverne „Limnothalassa“ direkt im Delta konnten wir dem Treffen mit Theodore Kefalopoulos freudig entgegensehen. Wir trafen uns in der Hotelbar zu einem meet&greet, lauschten seinen wertvollen Inputs und konnten seinen brandneuen Bildband betrachten. Ein ereignisreicher und toller Tag liegt hinter uns.

Tag 3: der Wetterbericht für heute lautete: starker Nebel. Also nichts wie raus, aufstehen 6 Uhr, Frühstück 7 Uhr, rein ins Auto und Abfahrt ins Delta. Dort angekommen, war nur eins was gefehlt hat: der Nebel. Wir ließen uns nicht entmutigen, und hielten die Fischerhütten fotografisch fest, und fuhren gemütlich von einem Motiv zum anderen. Nach einer Kaffeepause am Nachmittag genossen wir das Licht bis zum prachtvollen Sonnenuntergang und kehrten danach im „Limnothalassa“ erneut ein. Dort gab es allerdings an diesem Tag keinen Strom, was aber kein Hindernis für unseren Besuch darstellte. Der Tavernenbesitzer zauberte uns am Gaskocher ein festliches Mahl und einen bezaubernden Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleibt. Gemütliches Beisammensein, am Meer zum Sonnenuntergang …… was will man mehr?

Tag 4: Ein Stadtbesuch in Thessaloniki steht für diesen Tag auf dem Programm. Leider verloren wir viel Zeit wegen dem starken Verkehrsaufkommen, wir wurden aber mit einigen Attraktionen und Motiven belohnt. Aus Spaß fuhren wir auch noch mit einem Piratenschiff, das entlang an Thessalonikis´ Küste schipperte. Am Nachmittag fuhren wir Richtung Delta, weil wir Wolkenstimmungen vermuteten. Unzählige Schwärme von Flamingos präsentierten sich vor unseren Linsen und ließen unsere Ehrfurcht vor dem Anblick der Natur immer größer werden. Ein beeindruckendes Naturschauspiel können wir hier täglich verfolgen, inmitten von Ruhe und vollkommener Gelassenheit.

Tag 5: Abreise von Thessaloniki, Fahrt in den Nationalpark Kerkini. Nach dem Auschecken im Hotel Perinthos fuhren wir mit unseren Jeeps an die nordmazedonische Grenze, nach Doirani. Dort wartete auf uns die Attraktion "1000 Bäume". Eine seltene und außergewöhnliche Landschaft lag zu unseren Füßen. Fotografisch eine Herausforderung! Nachdem wir ausreichend unsere Fotogelüste gestillt haben, ging es weiter nach Mouries. Dort genehmigten wir uns einen Kaffee. Nach der kleinen Stärkung erreichten wir nach guten 30 min unser Ziel - das Hotel Oikoperiigitis. Gleich nach der Ankunft machten wir eine kleine Erkundungstour am Kerkini-See. Wildpferde, Pelikane, Kormorane.....alle bekamen wir zu Gesicht. Für morgen hoffen wir, dass wir die Flamingos auch noch ausführlich aus der Nähe beobachten können.

Tag 6: mit einem üppigen und ausgezeichneten Frühstück (u.a. mit Joghurt aus Büffelmilch, selbstgemachtem Omelett, etc....) beginnt unser Tag im Nationalpark Kerkini. Yiannis, der Hotelinhaber von Hotel Oikoperiigitis , erklärt uns freundlich, wo wir eventuell Flamingos, Pelikane und Kormorane vorfinden könnten. Er zeichnet uns die Stelle genau auf der Landkarte ein. Kurze Zeit später sitzen wir in unseren Jeeps und machen uns auf den Weg. Das Wetter könnte nicht besser sein. Ca. 20 Grad, das Licht strahlt golden, und lässt das herbstliche Laub noch bunter leuchten.

Wir fahren nach Megalochori, von dort geht es auf einer steinigen Piste weiter. Es eröffnet sich der Blick auf eine kilometerweite Steppe, die man sonst nur von Bildern aus dem afrikanischen Kontinent kennt. Hunderte Büffel weiden dort und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Wir fahren im Schritttempo an ihnen vorbei und können so die Gelassenheit dieser großen Tiere auf uns selbst wirken lassen. Eigentlich sind wir ja auf der Suche nach Flamingos, die sich leider nicht recht blicken lassen..... aber in diesem Moment genießen wir die Weite und Schönheit der Landschaft und der Natur.....

Es herrscht absolute Ruhe und Stille. Herrlich.

Nach einiger Zeit erreichen wir wieder das Seeufer und bleiben stehen. Hier haben wir eine Möglichkeit, direkt ans Wasser zu gelangen, und entdecken auch ein Holzboot, das wir als weiteres Motiv nutzen.

Kameras und Stative ausgepackt und los geht's. Gebannt sind die Blicke auf das Boot, als sich einige Pelikane im Flug nähern.

Als die großen Vögel im Wasser landen, verlieren sie nichts an der Attraktivität. Gespannt beobachten wir sie. Mittlerweile hat es sich jeder von uns gemütlich auf den Steinen gemacht und genießt die Stille der Flora und Fauna abseits des städtischen Trubels. Es kann so einfach sein...... Dasitzen und Zuschauen.....den Kopf leer machen.....und genießen.

Nach einiger Zeit (zwei Stunden??) fuhren wir weiter und begegneten einem deutschen Ehepaar, die vor uns eine Würfelnatter entdeckt haben.

Wir fuhren bis am frühen Abend herum, konnten aber leider keine Flamingos entdecken. Wir hoffen diesbezüglich auf morgen, sind aber für den heutigen Tag absolut dankbar.....die Schönheit der Landschaft und die Ausbeute an Fotos macht uns mehr als zufrieden.

Tag 7: Gleich nach dem tollen Frühstück geht's raus auf den See, dieses Mal mit dem Boot! Yiannis, unser Hotelchef ist derjenige, der den Ökotourismus in diese Gegend brachte und ihn auch nach wie vor fördert. Er sorgt für Sauberkeit am Wasser, lädt Schulklassen ein, um ihnen den Umgang mit der Natur und den Tieren näher zu bringen. Mit dem Holzboot geht es langsam hinaus, in der Mitte wird der Motor abgestellt und wir lassen uns ruhig dahin treiben, um die Wasservögel nicht zu erschrecken oder zu stören. Leider sind es nicht viele Tiere, die wir beobachten können, und das Wasser ist zu niedrig, um näher zu kommen. Die Natur hat ihre eigenen Regeln.....

Nach zwei Stunden am Wasser kommen wir zurück und fahren mit unseren Geländewagen Richtung Mandraki. Von der Hauptstraße aus biegen wir querfeldein über schmale Waldwege Richtung Wasser......immer noch mit der Hoffnung auf Flamingos. Wir kommen tatsächlich ziemlich weit zum Ufer, den Rest pirschen wir uns leise und vorsichtig zu Fuß an. Und jetzt haben wir tatsächlich Flamingos vor uns.....viele Jungtiere sind dabei, wir bleiben in Respektabstand entfernt. Nach ein paar Minuten kommt ein Büffel in unsere Nähe. Wir rühren uns nicht vom Fleck. Er bleibt dann doch hinter dem Gebüsch, dreht kurz danach um und hüpft wie gut gelaunt davon. War das schön zu beobachten! So viel Leichtigkeit in einem tonnenschweren Tier!

Wir nutzen die Möglichkeit, die Flamingos zu fotografieren. Kurz darauf beginnt ein lautstarkes Gequake, das immer stimmgewaltiger wurde. Wie auf Kommando flogen die Flamingos davon, und das Quak- Konzert verstummte. Ein natürlicher Warnruf von den schwarzen Enten (leider weiß ich den Namen nicht) an die Flamingos, um vor uns zu warnen. Wie wunderbar sich die Tiere gegenseitig unterstützen......der Mensch kann sich ein Beispiel daran nehmen......

Nach diesem beeindruckenden Erlebnis gönnten wir uns eine Pause mit Kaffee und Eis. Den restlichen Nachmittag fuhren wir mit zahlreichen Foto-Stopps am Westufer des Sees entlang, bis wir am Abend wieder in Kerkini - unserem Aufenthaltsort - zurückkamen. Im Hotel haben wir unsere siebentägige Fotoreise mit gutem Essen und genügend Wein ausklingen lassen.

Die Woche verging so schnell, wir hatten tolle Eindrücke von einer atemberaubenden Landschaft gewonnen, machten Bekanntschaft mit dem Fotokünstler Theodore Kefalopoulos , mit dem wir weiterhin in Kontakt bleiben, und konnten eine Woche lang unserer Leidenschaft nachgehen.

Tag 8: Unsere Fotoreise geht zu Ende. Den letzten frühen Morgen wollten wir nutzen, um mit einem Fischer, den wir gestern kennenlernten, raus auf den See zu fahren. Aber der Plan ging nicht auf. Die Wasservögel waren wie vom Erdboden verschluckt, und der Fischer war auch nicht da. Die einzigen, die da waren, waren wir. Und das am Sonntag, um 7.30 Uhr.

Egal, wir fuhren ein Weilchen herum und konnten noch eine schöne Morgenstimmung genießen. Anschließend haben wir exzellent gefrühstückt und konnten in Ruhe unsere Zimmer räumen.

Wir hoffen, ihr konntet ein wenig teilhaben an unseren Erlebnissen. Es hat mir großen Spaß gemacht, das Reisetagebuch zu füllen.

Freu mich schon auf weitere Aktivitäten mit dem Fotoklub LINZ AG .

Birgit Gantze

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